Die FDP hat einen personellen Neustart gewagt: Die Unternehmerin Nicole Büttner übernimmt das Amt der Generalsekretärin. Sie folgt auf Marco Buschmann, der nach dem schlechten Wahlergebnis der Partei aus der aktiven Politik ausschied. Büttner wurde auf dem Bundesparteitag in Berlin mit großer Mehrheit gewählt. Die 40-Jährige soll nun helfen, die FDP neu aufzustellen und wieder in den Bundestag zu bringen.
Unternehmerin statt Berufspolitikerin
Nicole Büttner ist in der FDP keine Unbekannte, aber auch kein prominentes Gesicht der Bundespolitik. Seit über 20 Jahren ist sie Mitglied der Partei, trat aber bisher kaum öffentlich auf. Beruflich ist sie Geschäftsführerin des Berliner Unternehmens Merantix Momentum, das sich auf Künstliche Intelligenz spezialisiert hat. Außerdem sitzt sie im Vorstand des Bundesverbands Deutsche Startups.
Mit dieser Erfahrung bringt sie Fachwissen aus Wirtschaft und Technologie mit. Das sieht auch FDP-Chef Christian Dürr als Vorteil. Er hatte Büttner für das Amt vorgeschlagen und betonte auf dem Parteitag: „Nicole Büttner bringt die Innovationskraft mit, die wir jetzt brauchen.“
Klare Mehrheit auf dem Parteitag
Büttner wurde mit rund 80 Prozent der Stimmen zur neuen Generalsekretärin gewählt. Das zeigt, dass die Partei hinter ihr steht und bereit ist für Veränderungen. In ihrer Antrittsrede sagte sie: „Ich danke für das Vertrauen. Jetzt beginnt eine neue Zeit für die FDP. Wir werden wieder wachsen – mit Mut, Klarheit und Ideen.“
Die Wahl von Büttner ist Teil eines größeren Umbruchs. Auch an der Spitze der Partei gab es einen Wechsel. Christian Dürr wurde zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Er folgt auf Christian Lindner, der sich nach dem Ausscheiden aus dem Bundestag zurückgezogen hatte.
FDP scheiterte an Fünf-Prozent-Hürde
Bei der letzten Bundestagswahl hatte die FDP nur 4,3 Prozent der Stimmen erhalten. Damit verpasste sie den Wiedereinzug ins Parlament. Das Ergebnis war ein Schock für viele in der Partei. Mit dem neuen Führungsteam soll jetzt alles anders werden. Ziel ist es, bis zur nächsten Wahl in vier Jahren wieder politisch Fuß zu fassen.
Dürr machte in seiner Rede deutlich: „Die FDP steht vor einer Phase des Wiederaufbaus.“ Der Parteitag in Berlin sei der Start für einen klaren Kurswechsel.
Fokus auf Innovation und Kommunikation
Nicole Büttner soll nun vor allem die Organisation der Partei modernisieren. Ein Schwerpunkt wird die digitale Kommunikation sein. Auch neue Formate für den Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern sind geplant. Dafür will sie auf soziale Medien, Veranstaltungen und neue Technologien setzen.
In einem Interview sagte sie: „Ich möchte, dass die FDP wieder sichtbar wird – überall im Land, in allen Altersgruppen. Wir brauchen eine moderne, offene Partei.“
Zugleich bringt sie Expertise in Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Bildung und KI mit. Diese Themen sollen in den kommenden Monaten stärker im Mittelpunkt der Parteiarbeit stehen.
Signal an die Wirtschaft
Die Wahl Büttners sendet auch ein Signal an die Startup- und Technologieszene. Die FDP will sich wieder stärker als wirtschaftsnahe Partei positionieren. Besonders in Zeiten, in denen viele Unternehmen mit Bürokratie und Fachkräftemangel kämpfen, will die Partei neue Antworten bieten.
Nicole Büttner erklärte dazu: „Ich kenne die Sorgen und Herausforderungen von Unternehmern. Ich will diese Perspektive in die Politik bringen.“
Nächste Schritte: Mitglieder einbinden, Vertrauen gewinnen
Die FDP plant nun eine Mitgliederkampagne, um neue Unterstützer zu gewinnen. Zudem soll es eine Reihe von Regionalkonferenzen geben, bei denen die neue Parteiführung mit der Basis ins Gespräch kommen will. Auch Inhalte sollen überarbeitet werden, insbesondere im Bereich Bildung, Digitalisierung und soziale Marktwirtschaft.
Mit Nicole Büttner setzt die FDP auf frischen Wind und unternehmerischen Sachverstand. Ob ihr und Christian Dürr der Neustart gelingt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Klar ist: Die Partei will zurück in den Bundestag – und sie will es mit neuen Gesichtern, klarer Sprache und modernen Ideen.

