Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen (NRW) können jetzt einfach prüfen, ob ihr Zuhause von Hochwasser oder Starkregen bedroht ist. Am Freitag hat die Landesregierung gemeinsam mit Wasserwirtschaftsverbänden ein neues Online-Tool gestartet, das Hausbesitzern hilft, das Risiko für ihre Immobilie einzuschätzen.
Der neue Service ist als Webseite und mobile App für Smartphones verfügbar. Der Risikocheck steht allen Städten und Gemeinden in NRW offen. Ziel ist es, wichtige Sicherheitsinformationen für alle leicht zugänglich zu machen.
So funktioniert der Hochwasser-Check
Nutzer können ihre Adresse auf www.hochwasser-app.nrw eingeben, um das Hochwasserrisiko für ihr Zuhause zu prüfen. Nach Eingabe und Bestätigung der Adresse können verschiedene Starkregen- und Hochwasserszenarien simuliert werden.
Die App zeigt nicht nur, welche Flächen überflutet würden, sondern auch, wie hoch das Wasser an der eigenen Adresse steigen könnte. Eine besondere Funktion ermöglicht es, das eigene Haus als drehbares 3D-Modell zu betrachten.
Das Tool verwendet ein Ampelsystem zur Darstellung des Risikos: Grün bedeutet geringes Risiko, Gelb steht für mittleres Risiko und Rot signalisiert eine hohe Gefährdung.
Wichtige Informationen über Hochwassergefahren
Neben der Risikobewertung bietet die App weitere Hintergrundinformationen. Nutzer können sich über Gefahren durch Starkregen, Kanalrückstau, Flusshochwasser und Grundhochwasser informieren.
Zusätzlich werden Ansprechpersonen in den jeweiligen Kommunen angegeben, an die sich Bürger bei Fragen wenden können.
Nach Angaben der Landesregierung soll das Angebot das Bewusstsein für Extremwetterereignisse schärfen und helfen, sich besser darauf vorzubereiten.
Lokale Maßnahmen zum Hochwasserschutz
Von den 396 Kommunen in NRW beteiligen sich 118 aktiv an einem speziellen Programm zur Hochwasservorsorge. Diese Städte bieten über die App zusätzliche Informationen zu ihren Schutzmaßnahmen an.
Bürger können lokale Starkregengefahrenkarten einsehen und sich über Unterstützungsangebote informieren. Auch direkte Ansprechpartner werden angegeben.
Das Programm entstand aus den Erfahrungen nach der schweren Hochwasserkatastrophe im Juli 2021, bei der viele Orte in NRW schwer getroffen wurden.
Kommunalministerin Ina Scharrenbach erklärte, dass ein hochwassersicherer Wiederaufbau und ein besserer Schutz der eigenen Immobilie zentrale Ziele seien, um ähnliche Schäden in Zukunft zu verhindern.
Einfacher Zugang zu Hochwasser-Daten
Die neue App soll den Zugang zu Informationen so einfach wie möglich machen. Bürger können schnell und unkompliziert erfahren, ob ihr Zuhause gefährdet ist.
Das Projekt baut auf der bereits im letzten Jahr gestarteten „Floodcheck-App“ in der Emscher-Lippe-Region auf. Mit der neuen Plattform steht der Service nun landesweit zur Verfügung.
Scharrenbach betonte, dass digitale Werkzeuge wie diese App eine wichtige Rolle im modernen Risikomanagement spielen. Der Schutz der Bürger und ihrer Häuser stehe im Mittelpunkt.
Steigende Hochwasserrisiken in Deutschland
Starkregen und Hochwasser werden in Deutschland immer häufiger. Experten sehen den Klimawandel als Ursache für die Zunahme von Extremwetterereignissen.
Im Jahr 2021 forderten Hochwasser in NRW und Rheinland-Pfalz mehr als 180 Todesopfer. Die Schäden beliefen sich auf über 30 Milliarden Euro.
Deshalb arbeiten viele Bundesländer an besseren Frühwarnsystemen und Vorsorgemaßnahmen. Die neue App in NRW ist ein weiterer wichtiger Schritt, um Menschen und Immobilien besser zu schützen.

