Wer wissen möchte, ob sein Haus bei starkem Regen oder Hochwasser bedroht ist, kann jetzt einfach auf eine neue App zugreifen. Die Anwendung zeigt schnell und genau, ob ein Grundstück in einem Hochwassergebiet liegt. Entwickelt wurde die App von Experten für Katastrophenschutz. Ihr Ziel: Menschen rechtzeitig warnen und Schäden verhindern.
Gerade nach den schweren Überschwemmungen der letzten Jahre wächst das Interesse an präzisen Informationen. Immer mehr Hausbesitzer wollen wissen, wie gefährdet ihre Immobilien wirklich sind – und das möglichst einfach und kostenlos.
Wie die neue Hochwasser-App funktioniert
Die App nutzt Daten aus offiziellen Hochwassergefahrenkarten und kombiniert sie mit aktuellen Wetterprognosen. Nutzer geben einfach ihre Adresse ein. Danach zeigt die App auf einer Karte an, ob das Grundstück in einem Risikogebiet liegt.
Außerdem erhalten die Nutzer Tipps, wie sie ihr Haus besser schützen können. Dazu gehören Hinweise auf Sandsäcke, mobile Schutzwände oder bauliche Maßnahmen.
Die App ist für iOS und Android verfügbar und kann kostenlos im jeweiligen App-Store heruntergeladen werden.
Warum das Thema Hochwasser immer wichtiger wird
In den letzten Jahren haben extreme Wetterereignisse deutlich zugenommen. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) gab es 2023 rund 15 Prozent mehr Starkregenereignisse als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.
Besonders betroffen waren Regionen wie Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Auch in der Umgebung von Stuttgart gab es im Sommer 2024 mehrere Überschwemmungen, bei denen zahlreiche Keller vollgelaufen und Straßen unpassierbar waren.
Experten rechnen damit, dass sich diese Entwicklung fortsetzt. Der Klimawandel führt dazu, dass extreme Wetterlagen häufiger und intensiver auftreten.
Experten raten zu besserer Vorbereitung
„Viele Hausbesitzer unterschätzen das Risiko“, erklärt Dr. Anna Weber vom Institut für Katastrophenforschung. „Eine frühzeitige Information kann helfen, Schäden zu verringern oder sogar ganz zu verhindern.“
Weber empfiehlt, sich nicht nur auf Versicherungen zu verlassen, sondern auch aktiv Vorsorge zu treffen. Dazu gehört zum Beispiel, wichtige Dokumente wasserdicht zu verpacken oder elektrische Geräte in höheren Stockwerken zu lagern.
Auch Kommunen und Städte setzen verstärkt auf Aufklärung. So bietet die Stadt Stuttgart seit diesem Jahr Informationsveranstaltungen zum Thema Hochwasserschutz an.
Weiterführende Angebote und Links
Zusätzlich empfiehlt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) eine individuelle Risikoanalyse, die man kostenlos online durchführen kann.
Private Versicherer wie die Sparkassenversicherung oder die Allianz bieten außerdem spezielle Hochwasserschutzversicherungen an.
Mit der neuen App können Bürgerinnen und Bürger schnell erkennen, ob ihr Zuhause gefährdet ist. Frühzeitige Information hilft, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen und größere Schäden zu verhindern. Angesichts der zunehmenden Extremwetterlagen wird die Vorbereitung auf Hochwasser immer wichtiger.

