Klarer Sieg für die Sozialdemokraten: Anthony Albanese und seine Labor Party sichern sich bei der Parlamentswahl in Australien die absolute Mehrheit. Oppositionsführer Peter Dutton verliert sogar seinen eigenen Sitz.
Australien hat gewählt – und das Ergebnis ist eindeutig: Premierminister Anthony Albanese bleibt im Amt. Seine sozialdemokratische Labor Party erreichte laut Hochrechnungen mehr als 76 Sitze im 150-köpfigen Parlament. Damit sichert sich die Partei erneut die absolute Mehrheit und startet in eine zweite Amtszeit. Der Wahltag war nicht nur politisch spannend, sondern zeigte auch die besondere Wahlkultur des Landes.
Zweite Amtszeit – ein historischer Erfolg
Seit über zwei Jahrzehnten ist es keinem Regierungschef gelungen, zwei Wahlen hintereinander zu gewinnen. Albanese schreibt damit politische Geschichte in Australien. Die Wählerinnen und Wähler haben ihm und seiner Partei erneut ihr Vertrauen ausgesprochen.
„Unsere Zukunft liegt in australischen Werten“, sagte Albanese nach dem Wahlsieg in Sydney. Er betonte, dass Australien keine Vorbilder aus dem Ausland brauche. Vielmehr seien Zusammenhalt, Vertrauen und klare Prinzipien entscheidend. Diese Botschaft kam offenbar gut an.
Konservative geschlagen – Dutton verliert eigenen Sitz
Für die oppositionelle Koalition war es ein bitterer Abend. Ihr Spitzenkandidat Peter Dutton galt noch vor wenigen Monaten als möglicher Wahlsieger. Doch seine Nähe zu Ex-US-Präsident Donald Trump und umstrittene Positionen wie der Ausbau der Atomenergie und drastische Kürzungen im öffentlichen Dienst sorgten für Kritik.
Dutton verlor nicht nur die Wahl – er verlor auch seinen eigenen Sitz in Queensland, den er seit 20 Jahren innehatte. In einem kurzen Telefonat gratulierte er Albanese zum Wahlerfolg und übernahm die Verantwortung für die Niederlage.
Wahlpflicht sorgt für hohe Beteiligung
In Australien ist das Wählen Pflicht. Wer nicht abstimmt, muss mit einer Geldstrafe von rund 11 Euro rechnen. Deshalb war die Beteiligung hoch. Viele Menschen gingen direkt nach dem Strandbesuch ins Wahllokal – in Shorts, Sonnenbrille und Flip-Flops.
Rund 8 Millionen Australierinnen und Australier hatten bereits vor dem Wahltag per Brief oder in der Frühabstimmung gewählt. Das entsprach fast der Hälfte aller Stimmberechtigten.
Die „Democracy Sausage“ – mehr als nur eine Wurst
Ein fester Bestandteil jeder Wahl in Australien ist die sogenannte „Democracy Sausage“ – eine Bratwurst im Brot mit Zwiebeln, Ketchup oder Senf. Vor fast jedem Wahllokal stehen Stände, an denen sie verkauft wird. Der Erlös geht meist an lokale Schulen oder gemeinnützige Projekte.
Selbst auf der abgelegenen Forschungsstation in der Antarktis wurde diese Tradition aufrechterhalten. Auch dort gaben australische Forscher ihre Stimme ab – samt Wurst im Brötchen.
Was bedeutet das Ergebnis für Australien?
Der klare Wahlsieg gibt der Labor-Regierung Rückenwind für weitere Reformen. Albanese kündigte an, sich nun verstärkt um den Klimaschutz, bezahlbaren Wohnraum und bessere Bildungschancen zu kümmern. Auch die Zusammenarbeit mit den Nachbarstaaten im Pazifik soll intensiviert werden.
Analysten erwarten, dass die neue Regierung ihre Stabilität nutzen wird, um zentrale Projekte rasch umzusetzen. Gleichzeitig wird der Umgang mit einer geschwächten konservativen Opposition das politische Klima prägen.
Australien hat sich für Kontinuität entschieden. Mit Anthony Albanese bleibt ein erfahrener Politiker an der Spitze. Der klare Wahlsieg stärkt nicht nur seine Position im Parlament, sondern auch das Vertrauen in demokratische Prozesse.

