Viele Hobbygärtner entfernen Franzosenkraut sofort, wenn es im Garten auftaucht. Die Pflanze wächst schnell und wird oft als störendes Unkraut gesehen. Doch Franzosenkraut ist viel mehr als das. Es ist eine nützliche Wildpflanze mit vielen gesunden Inhaltsstoffen. In einigen Ländern wird es sogar als Heilmittel und Nahrungsmittel geschätzt. Wer Franzosenkraut stehen lässt, kann davon in vieler Hinsicht profitieren.
Herkunft und Name: Warum heißt es Franzosenkraut?
Der Name „Franzosenkraut“ stammt aus der Zeit der napoleonischen Kriege. Die Pflanze breitete sich damals mit den französischen Truppen in Europa aus. Wegen der kleinen, runden Blüten wird sie auch „Knopfkraut“ genannt – sie erinnern an die Knöpfe auf den Uniformen der Soldaten. Heute wächst Franzosenkraut überall: in Gärten, auf Feldern und an Wegrändern.
Eigenschaften der Pflanze: Schnell, robust und nährstoffreich
Franzosenkraut (botanisch: Galinsoga parviflora) liebt warme Temperaturen und wächst besonders gut auf nährstoffreichen, lockeren Böden. Die Pflanze ist einjährig, kann aber mehrere Generationen pro Jahr bilden. Ein einziges Exemplar kann laut dem Pflanzenratgeber Plantura bis zu 100.000 Samen produzieren. Deshalb breitet sich das Kraut sehr schnell aus.
Franzosenkraut ist essbar und sehr gesund
Obwohl Franzosenkraut als Unkraut gilt, enthält es viele gesunde Nährstoffe. Die Blätter und Triebe sind reich an:
- Vitamin A und C
- Eisen
- Magnesium
- Kalzium
Damit gehört Franzosenkraut zu den nährstoffreichsten Wildkräutern in Europa. Es eignet sich gut als Zutat für Salate, Smoothies, Eintöpfe oder als Spinat-Ersatz. Auch in der internationalen Küche ist es bekannt. In Kolumbien heißt die Pflanze „Guascas“ und ist Teil des beliebten Gerichts Ajiaco – ein Eintopf mit Huhn, Kartoffeln und Mais.
Verwendung in der Hausapotheke
In vielen Ländern wie Indien, Südamerika und Afrika nutzen Menschen Franzosenkraut auch als Heilpflanze. Laut dem Gartenportal mein-schoener-garten.de wirkt es blutreinigend und kann den Blutdruck senken. Weitere Anwendungen sind:
- Wundheilung
- Magenbeschwerden
- Blutstillung
- Unterstützung des Stoffwechsels
Franzosenkraut wird dort als Tee, Tinktur oder Suppenzutat verwendet.
Auch Tiere mögen Franzosenkraut
Nicht nur Menschen, auch Tiere profitieren von der Pflanze. Franzosenkraut ist eine beliebte Futterpflanze für Kaninchen, Meerschweinchen und Wildtiere. Es enthält viele Mineralstoffe, die für Tiere wichtig sind. Wer einen naturnahen Garten hat, bietet mit Franzosenkraut auch vielen Insekten und Vögeln eine Nahrungsquelle.
Tipps für den Umgang im Garten
Statt das Franzosenkraut zu entfernen, lohnt es sich, die Pflanze gezielt zu nutzen. Hier einige Tipps:
- Ernte die jungen Blätter regelmäßig – sie sind zart und haben einen milden Geschmack.
- Lasse einzelne Pflanzen stehen – sie versorgen den Boden mit Nährstoffen.
- Achte auf die Ausbreitung – entferne überzählige Pflanzen, um Platz für anderes Gemüse zu lassen.
Durch gezieltes Ernten und gute Pflege lässt sich Franzosenkraut einfach kontrollieren.
Warum Franzosenkraut bleiben darf
Viele sogenannte Unkräuter wie Löwenzahn, Gänseblümchen oder Brennnessel haben in den letzten Jahren einen neuen Ruf bekommen. Auch Franzosenkraut gehört dazu. Es bietet viele Vorteile für die Gesundheit, Küche und Natur. Statt es zu bekämpfen, lohnt es sich, es besser kennenzulernen und sinnvoll zu nutzen.

